Wir diagnostizieren und behandeln in unserer Praxis das gesamte Spektrum der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Die folgenden Fallvignetten stehen beispielhaft nur für einige typische Problemsituationen, in denen Kinder, Jugendliche und ihre Eltern Hilfe bei uns finden können.


Timo hat Probleme in der Schule

​Timo ist 9 Jahr alt. Er besucht die 4. Klasse der Grundschule. Es fällt ihm immer noch sehr schwer, sich die Buchstaben zu merken und Worte zu lesen. Auch das Schreiben bereitet ihm große Mühe. Vor allem ungeübte Diktate sind von oben bis unten voller Fehler. Am Nachmittag sitzt er mit seiner Mutter oft über Stunden an den Hausaufgaben.
Seit einiger Zeit ist Timos Mutter aufgefallen, dass er weniger fröhlich ist als sonst und sich nur noch ganz selten mit seinen Freunden trifft. Auch zum Fußballtraining, das ihm sonst immer Freude bereitet hatte, geht er nur noch sehr ungern.


Alina hat so oft Bauchschmerzen

Alina ist 11 Jahre alt. Vor einem Jahr haben sich ihre Eltern getrennt. Alina lebt zusammen mit ihrer Schwester bei ihrer Mutter. Ihren Vater sieht sie alle vierzehn Tage an den Wochenenden. Seit einem halben Jahr ist Alina häufig krank und klagt immer wieder über heftige Bauchschmerzen. Auch leidet sie unter Angstträumen und nässt nachts seit drei Wochen regelmäßig wieder ein. Die Untersuchungen bei der Kinderärztin haben alle ergeben, dass Alina körperlich gesund ist. Ihre Mutter macht sich jetzt große Sorgen, dass es Alina seelisch nicht gut geht.


Luca wird immer so schnell wütend

Luca ist 9 Jahre alt. Er hat eine zwei Jahre jüngere Schwester, mit der er sich häufig streitet. Lucas Lehrerin ist ganz verzweifelt über das Verhalten des Jungen in der Schule und ruft fast täglich am Nachmittag seine Eltern an. Luca widersetzt sich den Regeln und Anweisungen der Lehrerin während des Unterrichts. Wenn ihm etwas nicht passt, wirft er Unterrichtsmaterial durch den Raum und schreit dabei ganz laut. In der Pause streitet er sich mit seinen Mitschülern und hat bereits mehrfach andere Kinder geschlagen.
Luca weint abends oft im Bett. Er will gar nicht böse sein, weiß aber nicht, wie er sich anders verhalten soll.


John wird alles zu viel

John ist 15 Jahre alt. Vor drei Monaten hat sich seine Freundin von ihm getrennt, weil sie sich in einen anderen Jungen verliebt hat. John lebt zusammen mit seinen drei Geschwistern bei seiner Mutter, seinen Vater kennt er nicht. Seitdem er in die Schule gekommen ist, fällt ihm das Lernen sehr schwer. Er kann sich sehr schlecht konzentrieren und lässt sich von jeder Kleinigkeit ablenken. Dieses Schuljahr wird er wiederholen müssen, weil seine Leistungen noch schlechter geworden sind. John fühlt sich als Versager und denkt in letzter Zeit öfter darüber nach, wie es wäre, tot zu sein.


Sarah hat Angst vor ihrer Angst

Sarah ist 17 Jahre alt. Sie weiß auch nicht mehr genau, wann oder warum es angefangen hat, als sie das erste Mal einen Panikanfall bekommen hat. Mittlerweile traut sie sich kaum noch aus dem Haus zu gehen, hat Angst davor, dass ihre Angst jederzeit kommen könnte. In diesen Situationen bekommt Sarah starke Angst, ihr wird schwindelig, sie bekommt Herzrasen und Atemnot. Sarah weiß nicht mehr weiter, sie wünscht sich nur noch, dass die Angst ein Ende hat.


Luna muss ständig erbrechen

Luna ist 19 Jahre alt. Seit sechs Monaten macht sich Luna sehr viele Gedanken ums Essen. Eigentlich beschäftigt sie sich den ganzen Tag damit. Es gibt Tage, an denen Luna komplett auf Nahrung verzichtet. Dann aber kommt ihre große Gier nach Essen, ja es ist dann wie eine Art Zwang zu essen. In solchen Situationen öffnet Luna den Kühlschrank und stopft alles in sich hinein, was sie in die Finger bekommt. Danach ist es für Luna ganz schrecklich – sie schämt sich und ekelt sich richtig vor sich selbst. Das sind die Momente, in denen Luna erbricht.


Maik ist irgendwie anders

Maik ist 12 Jahre alt. Er geht in die 7. Klasse eines Gymnasiums. Maik lebt alleine mit seiner Mutter, seinen Vater sieht er jedes Jahr an Weihnachten.
Immer schon hat sich Maik sehr intensiv mit Dinosauriern beschäftigt. Sein Lieblingsdinosaurier ist der Compsognathu, einer der kleinsten Dinosaurier, die es gab.
Mit anderen Kindern hat Maik noch nie viel gespielt. Maiks Mutter macht sich sehr große Sorgen darüber, hat das Gefühl, dass Maik sich gar nicht für die Menschen um ihm herum interessiert. Die Lehrer berichten am Elternsprechtag immer wieder davon, dass Maik zwar ein guter Schüler ist, er sich aber nicht freiwillig am Unterricht beteiligt und keinen Kontakt zu den anderen Kindern sucht.


Florian zwinkert immer

Florian ist 9 Jahre alt. Vor über einem Jahr ist Florians Eltern erstmalig aufgefallen, dass ihr Sohn häufig mit den Augen blinzelt. Zuerst war es nur das Zwinkern, mittlerweile hüstelt und räuspert Florian ständig. An manchen Tagen haben Florians Eltern das Gefühl, dass es besser ist, dann aber nimmt das Blinzeln, Hüsteln und Räuspern wieder zu.
Florian ist noch nie gerne in die Schule gegangen. Im Kindergarten kam von den Erzieherinnen bereits die Rückmeldung, dass Florian ein liebenswerter Junge sei, der aber oftmals sehr verträumt wirke und wenig ausdauernd bei Brettspielen und Bastelarbeiten sei. Florians Klassenlehrerin hat erst vor kurzem wieder das Gespräch mit den Eltern gesucht, da Florian ständig mit den Gedanken „wo anders“ sei und sie das Gefühl habe, er verpasse die Hälfte des Unterrichts.


Marie isst nicht mehr

Marie ist 16 Jahre alt. Ihre Eltern sind sehr beunruhigt. Seit vielen Monaten schon haben sie das Gefühl, dass mit Marie etwas nicht stimmt. Jetzt wissen sie, dass Marie nicht mehr isst. Die Eltern streiten sich viel mit ihrer Tochter, haben Angst, dass sie verhungert. Marie selber wirkt sehr traurig, verabredet sich auch nicht mehr mit ihrer besten Freundin Clara. Maries Eltern wissen nicht weiter, auch weil das Mädchen kaum noch mit ihnen spricht.


Joline schreit nur

Joline ist 5 Monate alt. Ihre Eltern sind mit den Nerven am Ende. Insbesondere Jolines Mutter, die den Tag über allein mit ihrer Tochter ist, fühlt sich völlig erschöpft.
Ohne erkennbaren Grund fängt Joline an zu schreien und lässt sich von ihrer Mutter nicht beruhigen. Das geht schon seit Jolines Geburt so. Über den Tag schläft Joline immer nur für wenige Minuten, am Abend kommt sie nicht zur Ruhe und kann nur schlecht einschlafen. Nachts wird sie ständig wach und schreit.


Tayo wäscht sich ständig

Tayo ist 10 Jahre alt. Seit einem Jahr hat er begonnen, sich öfter seine Hände zu waschen, wenn er fremde Menschen oder fremde Gegenstände angefasst hat. Mittlerweile duscht oder badet er mehrfach täglich. Tayo schafft es nicht mehr, mit dem Bus zur Schule zu fahren, hat Angst vor Viren und Bakterien. Er fordert von seiner Mutter ein, dass sie ihn nach dem Unterricht mit dem Auto abholt. Tayos Eltern merken, dass es ihrem Sohn nicht gut geht und er immer trauriger wird.